DIE VEREINIGUNG VON BRAU – UND GLASKUNST.

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as Glas. Nicht gerade etwas, worüber wir uns beim Bestellen eines Bieres zu viele Gedanken machen. Wir verbringen so viel Zeit damit zu entscheiden, nach welcher Sorte Bier uns gerade ist, auf welchen Geschmack, welchen Hopfengehalt, welche Bitterkeit oder Süße wir Lust haben. Aber nicht einmal Bierliebhaber, die es wirklich ernst meinen mit ihrem Bier, stehen am Tresen und überlegen lange, in welchem Glas sie ihr Bier serviert bekommen möchten.

 

Das sollte sich aber unbedingt ändern. Denn wenn es um Qualitätsbier geht, hat die Wahl des Glases einen fast ebenso großen Einfluss auf Geschmack, Konsistenz und Trinkgenuss wie die Zutaten des Bieres.

 

Ich sitze mit dem Bierautor Mark Dredge, dem Verfasser von „A Brief History of Lager“, zusammen in einer Bar. Jemand wie er weiß ganz genau, wie wichtig ein Glas sein kann, um die Feinheiten von Geschmack und Aroma hervorzuheben. „Jedes Bier schmeckt unterschiedlich.“, sagt er, während er sein Bier trinkt. „Jedes Bier sollte unterschiedlich präsentiert werden und verschiedene Gläser können dabei wirklich helfen. Sie können bestimmte Eigenschaften hervorheben oder andere schwächen.“

„Ein naheliegender Vergleich ist natürlich Wein. Wir würden Rotwein nicht in einem Champagnerglas serviert bekommen wollen, da dadurch die Aromen und Geschmacksnoten getrübt würden. Deshalb sollten wir also auch nicht erwarten, dass Bier in jedem Glas gleich schmeckt.“

 

Hinter ihm, ordentlich in den Regalen über der Bar aufgereiht, sieht man eine regelrechte Sammlung von Gläsersorten, eine riesige Vielfalt an Formen und Größen, die Biertrinkern zur Auswahl stehen. Als er erklärt, zeigt er auf eine Reihe höherer, schlanker geformter Pintgläser.

 

„Bei einem Bier deutscher Art braucht man so ein Glas. Die Bläschen steigen auf und bilden eine schöne Schaumkrone, die Bitterkeit wird intensiviert. Zu einem Bier tschechischer Art passt das aber nicht. Für ein erstklassiges Bier wie Budweiser Budvar braucht man ein großbauchiges Glas, in dem man das Bier schwenken kann. Es soll den Schaum bewahren und den subtilen weichen Geschmack des Malzes verstärken.“

 

Er dreht sich um und hebt das Glas, das auf dem Tisch zwischen uns steht. „Es sollte ungefähr SO aussehen.“

 

 

Aus genau diesem Grund sind wir hier: wir wollen einen Blick auf das nagelneue Budweiser Budvar-Glas werfen. Wirklich ein wahres Kunstwerk und das erste Glas seit Jahren, das die legendäre südböhmische Brauerei in Bars und Pubs auf der ganzen Welt eingeführt hat.

 

Mit großer Öffnung, schwergewichtig, angenehm der Hand angepasst und mit einem abgerundeten und geriffelten Detail aus Glasschliff auf der unteren Hälfte. Sobald man es in den Händen hält, weiß man die Zeit, die Details und das Handwerk zu schätzen, die in seine Gestaltung eingeflossen sind. Es ist wirklich ein Meisterstück und des langsam gereiften und auf traditionelle Art gebrauten Bieres würdig, für das es geschaffen wurde: ein Bier, das schon immer nur am gleichen Ort gebraut wurde, auf die gleiche Art, mit den gleichen vier hochwertigen Zutaten, und das bereits seit über 125 Jahren.

 

Warum also eignet sich dieser neue Glaskrug so gut für Budvar? „Nun, zum einen ist es Tradition“, sagt Mark. „Wenn man sich die alten Brauereifotos ansieht, hieraus wurde getrunken. Und dieses althergebrachte Design gibt es aus gutem Grund. Ein dickes, gekühltes Glas hält das Bier länger kalt, was ganz wichtig ist. Der Schaum kann beim Zapfen an der Seite des Glases aufsteigen, bleibt aber auch daran haften, wenn er wieder herabfließt. Beim Trinken bedeckt eine Schaumdecke das Bier über die ganze Zeit hinweg und das ist ein wirklich wichtiger Teil tschechischer Trinkkultur. Der Schaum im Glas gilt als Zeichen von Qualität.“

 

„Außerdem gibt es einen Henkel, also muss man das Glas nicht halten, man wärmt es nicht mit seiner Hand auf. Es ist auch praktisch für die Bedienung: wenn man mit Freunden am Tisch sitzt, kann sie gleich ein paar Gläser auf einmal bringen. Es ist also wieder das praktische Element, aber es ist auch gut für den Biertrinker, weil es den Geschmack und den Charakter des Bieres verstärkt.“

„Für ein erstklassiges Bier wie Budweiser Budvar braucht man ein großbauchiges Glas, in dem man das Bier schwenken kann. Es soll den Schaum bewahren und den subtilen weichen Geschmack des Malzes verstärken.“

MARK DREDGE.

Ich halte das Budvar-Glas hoch, um es mit den Gläsern auf den Regalen hinter der Bar zu vergleichen. Es gibt viele verschiedene Designs zur Auswahl, aber bei einigen ist es offensichtlich wichtiger, dem Biertrinker ein buntes Markenlogo in die Hand zu geben, als den Trinkgenuss zu verbessern.

 

„Das ist wohl wahr“, sagt Mark. „Es ist doch so: Biergläser müssen einen funktionalen Zweck erfüllen. Das ist ganz wichtig. Sie müssen praktisch sein, dürfen dabei aber auch schön aussehen. Und einige sehen schöner aus als andere.“ Dann lacht er. „Nicht alle Biergläser wurden gleich geschaffen.“

 


Um aber wirklich zu verstehen, warum das bei dem neuen Budweiser Budvar-Glas der Fall ist, muss ich in die Heimat der Brauerei aufbrechen.

 

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ie lange musst du denn hier sitzen?“, frage ich nach zehn Minuten und rücke immer weiter von dem Bullauge zurück, das intensive Hitze verströmt, heiß wie die Sonne. Martin Janecký legt ein chirurgisch anmutendes Metallgerät hin und wischt sich mit dem Arm den Schweiß von der Stirn. „Heute waren es bereits drei Stunden, aber es kann auch schon mal ein ganzer Tag sein.“

 

Wir befinden uns in einem Studio in der Prager Innenstadt, ein riesiger Gewölberaum in einem alten Kloster und sitzen vor dem weißglühenden Feuer eines offenen Glasofens. Martin ist einer der berühmtesten Glasbläser der Welt. Ein Künstler, der diese traditionelle Kunstform lebendig hält, sie aber auch mit seiner Mischung aus klassischen und modernen Kunstwerken in die Zukunft treibt.

 

Seit er sein Können von seinem Vater gelernt hat, hat er einen Großteil der letzten drei Jahrzehnte damit verbracht, sein Handwerk zu perfektionieren und auf der ganzen Welt auszustellen. Heutzutage spezialisiert er sich auf skulpturale und figurative Werke, aber sein Atelier beherbergt auch eine Sammlung von Stücken aus seiner gesamten Karriere: hier ein Regal mit maßgefertigten Weingläsern; dort ein Tag der Toten Skelett aus Glas.

 

Während ich zusehe, schieben Martin und sein Assistent immer wieder eine Kugel geschmolzenen Glases in die Hitze hinein und ziehen sie wieder heraus. Dabei formen sie das Glas schnell mit Lötlampe und Werkzeugen zurecht, bis es die Gestalt einer unheimlich echt aussehenden menschlichen Hand annimmt. Die Kombination von Luft, Hitze und Geschwindigkeit macht dieses Handwerk fast einzigartig.

 

Nach der Braukunst ist die Kunst der Glasherstellung wahrscheinlich die berühmteste Exportbranche der Tschechischen Republik. Beide können hier auf eine reiche Geschichte und Tradition zurückblicken; beide wurden über Jahrhunderte perfektioniert und erfordern Fertigkeiten, die über Generationen weitergegeben wurden. Während die tschechische Kunst des Glasblasens durch die Arbeit von Künstlern wie Martin bekannt ist, so ist es die Herstellung von tschechischem „Kristall“ und hochdekorativem Schnittglas, wofür das Land auf der ganzen Welt wirklich berühmt ist.

 

Das Königreich Böhmen war jahrhundertelang Sitz der Kaiser, der Könige und des Adels. Während der Renaissance wurde entdeckt, dass sich mit den Rohstoffen des Landes feineres und stabileres Glas herstellen ließ als das aus der Gegend um Venedig – damals der große Konkurrent in Sachen Glasherstellung. Im 17. Jahrhundert entwickelte Caspar Lehmann, Edelsteinschleifer am Hof Kaiser Rudolfs II., eine Methode, dieses tschechische Glas mit Kupfer- und Bronzerädern zu gravieren. Er erfand damit den noch immer weltweit geschätzten Stil von dekorativ geschliffenem Glas.

 

Da es sich bei Budvar um die nationale Brauerei der Tschechischen Republik handelt, im stolzen Besitz der tschechischen Bürger, so sollte auch das Budweiser Budvar-Glas diese Geschichte achten und feiern. Das Bierglas sollte nicht nur praktisch und schön sein, sondern auch die Geschichte einer Nation verkörpern und erzählen. Und als es darum ging, die richtige Person zu finden, um diese Geschichte zu erzählen, gab es einen offensichtlichen Kandidaten.

 

EINE MEISTERKLASSE IN GLAS MIT RONY PLESL

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ch fahre durch Prag in das neue Studio von Rony Plesl, Künstler, Bildhauer, Designer und einer der weltweit bekanntesten Namen in der Glaskunst. Hinter den großen Eingangstüren wimmelt es in Ronys wunderschönem und neu gestalteten Raum von Künstlern, Sammlern und Stars, die alle versammelt sind, um die Eröffnung des Studios zu feiern. Seine Werke sind überall im Studio aufgestellt und sprechen für sich selbst. Ich wandere zwischen geometrischen Installationsstücken, die großartig geschliffenen und farbigen Kristallen ähneln, und schillernd schönen Reihen von aufwendig geschliffenen Vasen, Schalen und Gläsern umher. In einer Ecke liegt etwas, das aussieht wie Äste, die von Bäumen gesägt wurden, nur dass es sich dabei um atemberaubende, neonfarbene Stücke handelt, die in einem unweltlichen Grün leuchten und Teil seiner jüngsten Ausstellung in Londons Victoria & Albert Museum bildeten.

 

„Glas ist ein magisches Material.“ erklärt Rony, als wir uns treffen. „Es hat keine festen Kristallstrukturen. Es bleibt in Bewegung.“ Das erklärt zum Teil seine vierzigjährige Faszination mit Glas und die große Vielfalt seiner Arbeit. Neben seinem internationalen Ruf als Künstler monumentaler Skulpturen ist Ronys Glaswaren- und Produktdesign gleichermaßen visionär und preisgekrönt. Deshalb war er der perfekte Partner, dem man die Gestaltung des neuen Budvar-Glases anvertrauen konnte.

 

„Ich arbeite gern mit Firmen, die auf eine lange Geschichte zurückblicken können.“, sagt er. „So ist es mit Budvar. Entwirft man ein Glas für eine historische Brauerei wie Budvar geht es nicht nur um die Persönlichkeit des Künstlers, sondern auch darum, die Geschichte der Brauerei zu erzählen. Das ist mir wichtig.“

„Ich arbeite gern mit Firmen, die auf eine lange Geschichte zurückblicken können.“

Rony Plesl.

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n einer ruhigen Ecke reicht Rony mir das Budvar-Glas. „Als ich dies entwarf, hat mich am meisten inspiriert, mir die Gemälde von Josef Lada anzusehen.“

 

Lada war ein modernistischer tschechischer Künstler des frühen 20. Jahrhunderts und ein Lieblingsmaler von Pablo Picasso. Ladas subversive Barszenen im Karikaturstil geben Einrichtung und Dekoration einer zeitgenössischen tschechischen Bar perfekt wieder. „Die Formen und Details in Josef Ladas Bildern fühlen sich noch immer sehr modern an“, fährt Rony fort. „Aber sie weisen auch dieses offensichtliche historische Element auf. Auf seinen Bildern konnte ich die Einzelheiten tschechischer Bierkrüge erkennen, so wie sie vor hundert Jahren aussahen. Davon war ich inspiriert, als ich diese Form für Budvar entwarf.“

 

Er zeichnet diese Details mit den Fingern nach: die breite Form mit der großen Öffnung, die geschliffene Riffelung, die an den Seiten entlang läuft. „Merkmale wie diese sind auch eine Hommage an das Können des tschechischen Glasschliffs. Dies ist ein tschechisches Glas und bei uns gibt es die besten Glasbläser der Welt. Ich hoffe also, dass Biertrinker einen wunderbaren Teil der tschechischen Glas-Geschichte erkennen können, wenn sie hieraus trinken!“

 

Rony betrachtet sein Werk, dreht es im Licht. „Aber es macht mich wirklich stolz mir vorzustellen, dass Menschen in Bars auf der ganzen Welt hieraus trinken“, sagt er. „Denn in diesem Glas findet man alles. Geschichte, modernes Design und den fantastischen Geschmack von Bier.”

„Denn in diesem Glas findet man alles. Geschichte, modernes Design und den fantastischen Geschmack von Bier.”

Rony Plesl.

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a hat er natürlich Recht. Aber ein Bierglas kann man nur dann richtig würdigen, wenn es gefüllt ist. Glücklicherweise ist der beste Ort dafür zwei Stunden entfernt: die Budweiser Budvar Brauerei in České Budějovice in Südböhmen, in deren geheiligten Lagerkellern noch immer jeder Tropfen monatelang langsam gereift wird.

 

Ich gehe neben Budvars Biersommelier Aleš Dvořák die Stufen hinunter, in unseren Händen Ronys Gläser, vorbei an großen Kammern voller Reifetanks. An einem von ihnen hält Aleš das Budvar-Glas an einen kleinen Kupferhahn und lässt das frische, nicht pasteurisierte Bier einlaufen.

 

Während ich zusehe, erinnere ich mich an etwas, das Mark Dredge gesagt hat: „Wenn wir in den Lagerkeller gehen und uns ansehen, wie der Braumeister dieses Bier trinkt: er trinkt es aus einem Glas wie diesem. Für ihn ist es perfekt geeignet, genau dafür ist es entworfen worden. Man kann das Bier sehen, den Schaum, man kann das Bier richtig riechen, man kann buchstäblich mit seinem Gesicht ins Glas eintauchen und all diese feinen aber eleganten Aromen wahrnehmen.“

Als das Bier wie ein goldener Sturm im Glas losbricht, weiß ich sofort, was er meint. Und während das Bier eingefüllt wird und sich setzt, werden seine verlockende Bernsteinfarbe und die dicke weiße Krone aus reinem Schaum perfekt von dem dekorativen Glasschliff hervorgehoben.

 

Ich nehme einen langen Schluck und es ist unglaublich. Und ich verstehe. Zusammen wirken Glas und Bier im Einklang, sie erwecken die Zutaten von Budvars langem Brauprozess zum Leben und verstärken perfekt die Eigenschaften, die dieses Bier so einzigartig machen: den Hauch von Hopfen im aromatischen Schaum und die frische Herbe, im Gleichgewicht mit dem reichhaltigen Malzkörper des Lagers.

 

Durch die Zusammenführung dieser beiden weltberühmten tschechischen Kunsthandwerke, Brauen und Glasherstellung, hat Budvar etwas sehr Seltenes geschaffen: ein Bierglas mit Zweck, Schönheit und Design, das nicht nur eine Geschichte erzählt, sondern auch die Tradition ehrt und den Genuss des Bieres erhöht, welches daraus getrunken wird.

 

Bierliebhaber auf der ganzen Welt, es wird Zeit, dass ihr eure Gläser ernst nehmt! Und wenn ihr das tut, werdet ihr verstehen, warum.

Zusammen wirken Glas und Bier im Einklang, sie erwecken die Zutaten von Budvars langem Brauprozess zum Leben und verstärken perfekt die Eigenschaften, die dieses Bier so einzigartig machen.